FAU-Doktorandin Maleen Hartenstein über ihr kreatives Hobby und ihre Forschung
Maleen Hartenstein ist Doktorandin am Lehrstuhl für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPP) des Departments Biologie. Vampirpflanzen spielen für sie in ihrer Forschung und bei ihrem Hobby eine große Rolle.
„Ich habe früher immer sehr viel gezeichnet, damals hauptsächlich mit Bleistift“, sagt Hartenstein über den Beginn ihrer Leidenschaft. Während der Corona-Pandemie hat sie die Gelegenheit genutzt, wieder mehr Zeit mit ihrem Hobby zu verbringen.
Seitdem erstellt sie ihre Zeichnungen nicht mehr mit Papier und Bleistift, sondern auf dem Tablet. Die digitalen Designs kann sie einfacher auf T-Shirts drucken – ursprünglich nur für sich selbst. Inzwischen verkauft sie ihre T-Shirts und andere Print-Produkte auch in einem erfolgreichen Online-Shop.
Ihre Motive variieren. Eines der ersten Designs zeigt die Vampirpflanze, über die Hartenstein an ihrem Lehrstuhl forscht. Sie lässt sich auch von Filmen und Serien inspirieren. „Und dann einfach, was sich meine Freunde von mir gewünscht haben – Katzen, Lamas und Hunde“, sagt Hartenstein.
Ihr Lieblings-Design wechselt ständig. Inzwischen haben viele ihrer Designs einen Bezug zu ihrem anderen Hobby: dem Klettern und Bouldern. Diese Motive kommen in ihrem Shop besonders gut an.
Forschung am Vampir im Pflanzenreich
Nicht nur ihr Hobby begeistert andere. 2021 wurde Hartenstein von der Deutschen Botanischen Gesellschaft mit dem Preis für die beste pflanzenwissenschaftliche Master-Arbeit des Jahres ausgezeichnet. Für sie kam das ganz überraschend: „Ich habe mich sehr gefreut, dass die Arbeit jemandem so gut gefallen hat, dass er sie vorgeschlagen hat.“
Als Doktorandin hat sie jetzt die Möglichkeit, die Forschung aus ihrer Masterarbeit weiterzuführen:
„Ich forsche an Cuscuta reflexa, zu Deutsch Teufelszwirn. Das ist eine parasitäre Pflanze, die selber keine Wurzeln und keine Blätter hat. Sie wickelt sich um ihre Wirtspflanze, bohrt sich in sie rein und saugt die andere Pflanze quasi richtig aus: Nährstoffe, Zucker, Wasser – alles was sie kriegen kann. Der Teufelszwirn macht nichts selbst und muss sich alles von seinem Wirt nehmen. Deswegen nennen wir sie auch den Vampir im Pflanzenreich. Und mir geht es letztendlich genau darum: Wie ernährt sich diese Pflanze von ihrem Wirt? Mit welchen molekularen Mechanismen?“
Um ihre Fragestellung zu klären, mikroskopiert Hartenstein sehr viel im Labor, arbeitet mit Bakterien und DNA. Und natürlich ist sie regelmäßig bei ihren Forschungsobjekten im Gewächshaus.